EFHW-Antenne
Bei Funkamateuren sind Antennen ein immerwährendes Thema. Das ist auch bei mir nicht anders. Da ich zu Hause über viele Jahre keine Station mehr hatte, beginne ich praktisch bei null, kann aber wenigstens auf einigermaßen solide theoretische Kenntnisse zurückgreifen.
Jetzt, wo der neue TRX da ist, reizt es mich natürlich auch ihn auszuprobieren. Zumindest eine provisorische Antenne muss also her, obwohl der Dezember nicht gerade der ideale Monat für große Antennenexperimente ist.
Natürlich hatte ich schon ein paar Vorüberlegungen gemacht. Für den Anfang sollte es etwas sein, was auf mehreren KW-Bändern einigermaßen brauchbar und trotzdem unauffällig ist, um bei den Nachbarn nicht gleich Aufsehen zu erregen. Von daher kam eigentlich nur eine Drahtantenne infrage.
Von der Lage des Hauses auf dem Grundstück bot sich ein endgespeister Dipol an. Solche Antennen sind in der Literatur als EFHW (End-Feed-Half-Wave) bekannt. Die einschlägigen AFU-Händler bieten Fertigprodukte und auch Bausätze an, im Internet findet man aber auch zahllose Bauanleitungen.
Auch eine „fertige“ Antenne muss vor Ort immer abgeglichen und damit an die individuellen Umgebungsbedingungen angepasst werden. Auch ein Fertigprodukt ist in diesem Sinne nicht fertig und muss auf jeden Fall nochmal angepasst werden. Bausätze haben den Vorteil, dass die notwendigen Teile alle dabei sind und man nicht alles bei verschiedenen Lieferanten zusammensuchen muss.
Bei mir kam dazu, dass die Antenne, wegen meines Interesses an digitalen Betriebsarten, auch auf den WARC-Bändern funktionieren sollte. Dafür fand ich auf dem Fertigmarkt aber nichts. Von daher blieb nur Selbstbau.
Ich begann damit zunächst den Einspeiseübertrager zu bauen und mit einem Dipol für 20 m in Betrieb zu nehmen. Die Ergebnisse waren äußerst ermutigend, schon wenigen Tagen hatte ich, außer nach Australien, QSOs in alle Erdteile im Log. Nächster Schritt waren Experimente mit Traps und einer versuchsweisen Erweiterung für 30m. Auch dies verlief sehr zufriedenstellend.
Auf Basis dieser Erfahrungen konnte ich dann die finale Version angehen: Eine EFHW mit Traps für 17, 20, 30 und 40m mit der ich sehr zufrieden bin. Eine genaue Beschreibung (hier mein Manuskript), die auch einen problemlosen Nachbau ermöglicht, habe ich in einem Bericht veröffentlicht, der in zwei Teilen im Funkamateur Ausgabe 12/2021 und 1/2022 erschienen ist. Darüber hinaus beantworte ich Fragen natürlich gerne.